Nonexistent #3

Eigentlich dachte ich es wird ein wenig besser. Ich habe versucht damit zu leben.
Und es war auch besser, wir konnten uns normal unterhalten, nur das Streitthema war tabu.
Doch nun habe ich es mittlerweile schon im Gefühl, wenn ich vor der Haustür stehe, ob es gut oder schlecht wird. Und heute war es schlecht. Jeder hat mal einen schlechten Tag, aber das lässt man verdammt nochmal nicht anderen Leuten aus. Schon gar nicht an der eigenen Familie.
Wir sind ihm immer noch egal. Ich weiß nicht, warum ich geglaubt habe es wäre anders. Und das tut mir weh. Das tut mir verdammt nochmal sehr weh.

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Aus „8 Wochen verrückt“. Meine Mutter zeigte mir diesen Absatz kurz nachdem hier die Hölle los war. Ich wünschte es wäre alles ein bisschen besser.

Nonexistent

Folgendes „Gespräch“ wurde brüllender Weise durchgeführt, als Teil einer großen Brüllerei:

„Warum hast du denn Angst vor mir?“
„Warum ich Angst vor dir habe? Achtzehnter elfter zweitausendelf. Du hast mich angebrüllt und ich hab dir gesagt, dass ich doch nichts dafür kann, dass ich krank im Kopf bin und da hast du gesagt, das bilde ich mir doch nur ein.“
„Na dann hatte ich wohl recht.“

Das war der erlösende Moment. Der Moment, bei dem ich endlich wusste, was ich ihm wert bin. Danach erinnere ich mich nur noch an meinen Bruder, der mir das Messer aus der Hand nimmt (ich war beim Kartoffel schälen), weil ich am ganzen Leib zitterte und gleichzeitig verkrampfte. Der Zusammenbruch folgte gleich darauf.

Für mich existiert er nicht mehr. Er ist gestorben für mich. Ihm ist seine Familie nichts mehr wert, das hat er uns heute klar und deutlich zu verstehen gegeben.

Als Kind hat er mir einen Spruch mit auf dem Weg gegeben: „Nichtbeachtung ist des Menschens größter Feind.“
Nun kämpfe ich mit seinen Waffen.

Wenn einer eine Reise tut

Dann hat er was zu erzählen.

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Unsere Reise endete am Flughafen Tegel.
Und dafür habe ich mich monatelang gefreut, habe alles durchgeplant, habe es mir vorgestellt wie es sein könnte, was für tolle Fotos ich hätte machen können, welche Sprache ich anwenden hätte können.
Und nun?
Schnee, kein Flugzeug, keine Reise nach London. Cancelled. Auf allen Kanälen. Das Geld? Wahrscheinlich futsch.

Ich verkrieche mich jetzt. Und lass mich erst wieder blicken, wenn es mir besser geht. Also nicht demnächst.

And there were times

Warum ist das so?
Ich bin traurig, die sind froh
Alle andern amüsieren sich
Aber ich? Warum ich nur nicht?

Silly – Warum ich?

Die Tage sind wieder dunkel, es wird immer schwieriger das Licht zu sehen.
Es ist November, bald Dezember.
Lange Schatten sehe ich. Aber nicht mehr. Nur Schatten.
Ich mag es nicht. Dieses Getue. So tun, als wär man lieber anders. So zu tun, als sollten sie mich mögen, obwohl es mir doch eigentlich
egal ist.
Warum bin ich so abhängig von Menschen, bei denen ich mir nicht mal sicher bin, ob sie es überhaupt ernst meinen. Sie sagen es. Aber meinen
sie es auch?
Es wird wieder so kommen. Ich werde wach bleiben, um auf Zeichen zu warten. Obwohl es wahrscheinlich besser wäre, einfach los zu lassen.
Mein eigenes Ding zu machen.
Aber die Hand ist über mir. Und hält mich fest, wie eine Marionette.
Wenn man Probleme hat, sollte man sie nicht nach außen tragen. Es bringt keine Veränderungen. Das Leben bleibt das Gleiche.
Bleibt die Frage: Was mach‘ ich mit der Wut in mir? Die Wut auf Menschen. Die Wut auf die Unveränderlichkeit der Dinge. Die Wut auf die Machtlosigkeit. Bleibt sie? Geht sie? Kann ich mit ihr leben?

Staudamm

In letzter Zeit hat sich in mir ganz schön viel Wut angestaut. Und leider weiß ich nicht wirklich wohin damit. Ich drohe zu platzen, wenn ich nicht bald einen Weg finde, Dampf abzulassen. Und ohne jemanden in Mitleidenschaft zu ziehen.

[getan] Farbe ins Leben gebracht
[gesagt] Ich bin neutral, wie die Schweiz.
[gedacht] Wann hört das hier endlich auf?
[gesehen] u.a. Garden State
[gehört] sehr oft Suddenly I see von KT Tunstall
[gelesen] Ein Freund namens Henry (Ich war beeindruckt.)
[geärgert] über Menschen.
[gewünscht] nicht mehr allein sein
[gefreut] das man nicht vergessen wird
[geplant] ganz Großes

Kein Mensch wird zum Einzelgänger, weil er die Einsamkeit genießt, auch wenn er so tut. Er wird es, weil er vergeblich versucht hat, mit der Welt klarzukommen, und immer wieder von den Menschen enttäuscht wurde.