Weil es Heimat ist

In meinem Fall ist es ganz klar: Als ich ausgezogen bin, habe ich meine Heimat um so mehr schätzen gelernt, als ich es früher je getan habe. Umso saurer, genervter und beleidigter reagiere ich auch auf böse Worte gegen die Orte aus denen ich komme und in denen ich aufgewachsen sind. Mittlerweile kann ich auch keine Stadtkinder mehr leiden, die denken, die Welt dreht sich nur um ihre Stadt. Ich weiß gar nicht, warum es mich damals so sehr in eine Stadt gezogen hat. Ich will dort eindeutig nicht mehr leben. Diese Anonymität, diese Aroganz, diese Einbildung auf etwas Besseres. Ich will ja nicht sagen, dass die Dorfkinder besser sind. Aber es ist alles familiärer. Und man hält zusammen…und ist nicht dagegen. Ich mag das Land und kann es mir auch nicht mehr vorstellen, für immer in einer Stadt zu leben. Für eine Zeit geht das. Aber nicht für immer.
Und nachfolgende Bilder erweisen vielleicht einen Einblick, warum ich grade zu den Texten komme. Vielleicht liegt es am Herbst, aber vielleicht auch an der Heimat.

Zukunft / Vergangenheit

In dem Moment, als die Stadtuhr zwei schlägt, betritt der Bürgermeister das Podest und beginnt zu lesen. Jedes Jahr das Gleiche. Er erzählt aus der Geschichte von Panem, dem Land, das aus den Trümmern dessen erstand, was einst Nordamerika genannt wurde. Er zählt die Katastrophen auf, die Dürren, die Stürme, die Feuersbrünste, erzählt von dem anschwellenden Meer, das so viel Land geschluckt hat, und erinnert an den brutalen Krieg um die wenige verbliebene Nahrung. Das Ergebnis war Panem mit einem strahlenden, von dreizehn Distrikten umgebenen Kapitol, das seinen Bürgern Frieden und Wohlstand brachte. Dann kamen die Dunklen Tage, der Aufstand der Distrikte gegen das Kapitol. Zwölf wurden besiegt, der dreizehnte ausgelöscht. Der Hochverratsvertrag brachte uns neue Gesetze, die den Frieden sichern sollten; und um uns alljährlich daran zu erinnern, dass die Dunklen Tage sich nie wiederholen dürfen, brachte er uns die Hungerspiele.
Die Regeln der Hungerspiele sind einfach. Zur Strafe für den Aufstand muss jeder der zwölf Distrikte ein Mädchen und einen Jungen für die Teilnahme stellen, die sogenannten Tribute. Diese vierundzwanzig Tribute werden in einer riesigen Freilichtarena eingesperrt, bei der es sich um jede Art von Gelände handeln kann, von glühender Wüste bis zu eisiger Ödnis. Über mehrere Wochen hinweg mpssen die Konkurrenten einander bis auf den Tod beämpfen. Der Tribut, der als letzter übrig bleibt, hat gewonnen.

– aus „Die Tribute von Panem: Tödliche Spiele“ von Suzanne Collins

Als ich diese zwei Absätze las, dachte ich mir nur: „Das willst du wirlich lesen? Geht’s da nicht nur um Mord- und Totschlag?“ Ja geht es. Aber nicht nur. Ich fand den ersten Teil total spannend und ich bin froh, dass ich es jetzt auch gelesen habe und mitreden kann. Das zweite Buch liegt schon neben mir und wird auch bald gelesen.
Allerdings bin ich in meinen Büchern im Moment sehr sprunghaft. Ich hüpfe zwischen dem 19. Jahrhundert in Neuseeland und der Zukunft in Panem hin und her. Bisher bin ich noch nicht durcheinander gekommen. Mal sehen wie lange :D

Spaß machen, soll es.

So, ich belaste euch jetzt mal mit meinen Zukunftsplänen, ob ihr sie hören wollt oder nicht. Oder ob ich sie überhaupt hören will…oder nicht.
Nächstes Jahr um diese Zeit bin ich schon längst fertig mit der Ausbildung und hab eine Chance auf eine 1-Järhige Übernahme. Was an sich nicht schlecht ist und ich auf jeden Fall im Auge behalten. Trotzdem denk ich mir in letzter Zeit viel zu oft: ‚Warum hast du jetzt eigentlich nochmal Abi gemacht?‘ Also schwirren mir die Worte Studium und Uni in letzter Zeit öfter durch den Kopf als Ausbildung oder Abschlussprüfung.
Also habe ich mich informiert. Skandinavistik sagt mir sehr zu. Und nachdem ich mich endlich durch das Unigefasel gekämpft habe, habe ich nun verstanden, dass ich noch ein 2. Fach machen muss. Die, die zur Auswahl stehen, sind jetzt nicht wirklich der Hammer. Das einzige, was da noch interessant für mich wäre, wäre vielleicht Germanistik oder Geographie. Obwohl Geographie ja nicht Erdkunde ist, das hat mir schon mein Geo-Lehrer in der 11. Klasse gesagt. Aber interessant ist es trotzdem. Und Germanistik? Ich weiß nicht, zwei Sprachwissenschaften auf einmal? Ich bin verwirrt.
Und werde mich nächste Woche wahrscheinlich sowieso schon wieder umentscheiden und was ganz anderes machen wollen. Obwohl ich doch immer wieder auf die Skandinavistik zurückkomme.